Frankfurter Bethmännchen
Frankfurter Bethmännchen oder hessisch und „Frankfurdderisch“auch „Bethmänsche“ sind ein süsses Marzipan-Gebäck aus der hessischen Metropole Frankfurt am Main. Der Teig für Bethmännchen, ein Marzipanteig aus gemahlenen Mandeln, Puderzucker und Rosenwasser wird zu kleinen Teig-Kugeln geformt, die mit jeweils drei halbierten Mandeln verziert, mit Eigelb glasiert und goldgelb gebacken werden.
Ihren Namen hat die Süssigkeit aus Hessen der Frankfurter Familie Bethmann, obwohl der eigentliche Erfinder der Bethmännle oder Bethmänche ein gewisser Pariser Konditor Namens Jean Jacques Gautenier gewesen sein soll, der Anfang des 19. Jahrhunderts Küchenchef im Hause des Bankiers und Ratsherrn Simon Moritz von Bethmann war. Dieser hatte 1748 zusammen mit seinem Bruder Johann Philipp Bethmann die Bethmann-Bank gegründet und zu einem der bedeutendsten Bankhäuser in Deutschland gemacht.
Bethmännchen sind eine süsse Nascherei in der hessischen Weihnachtsbäckerei. Und auch wenn die Zutaten der Bethmännchen aus Frankfurt mit vielen ähnlichen Süssigkeiten und Back- oder Konditorprodukten ähneln, die hauptsächlich im Advent vor Weihnachten oder zur Weihnachtszeit gebacken und verzehrt werden, so ist das Bethmännchen-Rezept ist lediglich eine Abwandelung der seit dem Mittelalter bekannten Frankfurter Brenten, die nicht mit Callissons aus Aix-en-Provence in Südfrankreich, mit italienischen Amarretini und auch nicht mit Aachener Printen verwechselt werden dürfen.
Immerhin sind Bethmännche inzwischen nicht nur auf dem Weihnachtsteller vieler Kinder und Eltern, Grosseltern und anderer kleinen und grossen Naschkatzen in Hessen und weit darüber hinaus angekommen, es gibt sogar reichlich Literatur sowie ein Gedicht über Bethmännchen:
„E Bethmännche von unsre Art, is ganz leicht knusprig, inne zart
un saftig, recht e Gaumefreud für Frankforter - un annern Leut!“
Foto: VoyageMedia / Hessen-Netz.com
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