Sehenswürdigkeiten in Hessen – Limes
Im Urlaub in Hessen interessieren sich viele Touristen für den Limes, eine der grössten historischen Sehenswürdigkeiten Hessens. Der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) war einst die Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau. Die Bedeutung des römischen Grenzwalls für die europäische Geschichte insgesamt lässt sich trotz intensiver Forschung nur erahnen und so beflügelt das imposante Bauwerk allein durch seine Länge von über 550 Kilometern zwischen Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz und dem Kastell Eining an der Donau noch heute die Phantasie vieler Touristen, die vor allem an den hessischen Teilstücken des Limes, am Wetterau-Limes, am Mainlimes und am Neckar-Odenwald-Limes auf den Spuren der Römer in Hessen unterwegs sind.
Ein weiterer Beleg für den Stellenwert dieses geschichtlichen Monuments aus frühchristlicher Zeit ist die Tatsache, dass der Obergermanisch-Raetische Limes, der duch viele Hessen-Regionen verläuft, zusammen dem britischen Abschnitt als Bodendenkmal seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Kurze Zeit nach der Aufnahme der Weltkulturerbe-Stätte wurden in Aalen am 5. Juli 2006 im Rahmen eines Festaktes die entsprechenden Urkunden überreicht.
Wo und wie kann man den Limes in Hessen finden?
Ein Ausflug zum Wetterau-Limes, einem Teilstück des Obergermanischen Limes im heutigen Hessen, führt den Besucher in die Ausläufer des Taunus, wo bei Echzell, Limeshain und östlich von Hanau kleine Abschnitte des von 85 bis 259/260 n. Chr. bestehenden römischen Walls oberirdisch sichtbar geblieben sind. Die Unkenntnis der Menschen in späteren Jahrhunderten, eine intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung der Hessen-Region haben viele der historisch wertvollen Spuren verwischt. Von den einstigen Befestigungsanlagen, die zunächst als Kontrollwege, dann meist als Palisaden, Graben, Wälle oder auch Mauern angelegt worden waren, ist so gut wie nichts mehr da. Interessant sind einige der einstigen Kontrolltürme und Kastelle beziehungsweise deren Überreste am Wetterau Limes:
Kastelle am Wetteraulimes sind das Kleinkastell Lochmühle, Kastell Kapersburg, Kleinkastell Ockstädter Wald, Kleinkastell Kaisergrube, Kleinkastell Am Eichkopf, Kastell Langenhain, Kleinkastell Hunnenkirchhof, Kastell Butzbach, Kleinkastell Degerfeld, Kleinkastell Dicker Wald, Kleinkastell Holzheimer Unterwald, Kleinkastell Hainhaus, Kastell Arnsburg, Kleinkastell Langsdorf, Kleinkastell Feldheimer Wald, Kastell Inheiden, Kleinkastell „Auf dem Wingertsberg“, Kleinkastell Massohl, Kleinkastell „Auf der Burg“, Kleinkastell Haselheck, Kastell Echzell, Kleinkastell Lochberg, Kleinkastell Staden, Kastell Ober-Florstadt, Kleinkastell Stammheim, Kastell Altenstadt, Kleinkastell „Auf dem Buchkopf“, Kastell Marköbel, Kleinkastell Langendiebach, Kastell Rückingen, Kastell Hanau-Salisberg, Kleinkastell Neuwirtshaus und Kastell Großkrotzenburg. Im Umfeld der Kastelle, die zugleich Kontroll- und Zollpforten waren, blühte einst der Handel. So sind in manchen Gemeinden im Umfeld des Limes mitunter mehr Fundstücke aus dieser Zeit erhalten als am Limes-Verlauf selbst.
Mainlimes oder Nasser Limes heisst der Abschnitt des Obergermanischen Limes, der dem Flusslauf des Flusses Main als Reichsgrenze zwischen Großkrotzenburg bis Bürgstadt folgte. Da der Fluss den Römern als Grenzhindernis weitestgehend genügte, gab es entlang des Main-Limes in Hessen keine der sonst üblichen, durchgehenden Palisadenwände, sondern lediglich einzeln stehen Wach- und Kontrolltürme. Aus dieser Zeit stammen Limes-Kastelle wie Kastell Hainstadt, Kastell Großkrotzenburg, Kastell Seligenstadt, Kastell Stockstadt, Kastell Niedernberg, Kastell Obernburg, Kastell Wörth am Main, Kastell Trennfurt in Klingenberg am Main-Trennfurt, Kastell Miltenberg-Altstadt sowie Kastell Miltenberg-Ost. Manche Anlagen haben keine Spuren hinterlassen, bei anderen ist noch heute der Strassenverlauf im Ortsbild nachweisbar.
Neckar-Odenwald-Limes ist ein Limes-Verlauf an der römischen Grenzbefestigung im heutigen Hessen und Baden-Württemberg, deren Anlagen und Befestigungen vom Jahre 98 bis zum Jahre 159 n. Chr. existierten. Kaiser Antoninus Pius befahl dann eine Neugestaltung am Obergermanischen Limes. Ein weiterer Bereich am Obergermanisch-Raetischen Limes ist der Alblimes, der ausserhalb von Hessen im Gebiet der Schwäbischen Alb verläuft.
Foto: VoyageMedia / Hessen-Netz.com
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